Foto: In der Ausstellung Lina Bo Bardi: Together im DAZ stellen verschiedene freistehende Elemente ein großes Spektrum an Objekten und Projektionen aus © Schnepp · Renou
Eröffnung: 12.6.2014 // 19 Uhr // DAZ, Berlin
Ausstellung: 13.6. - 17.8.2014 // Mi - So 14 - 19 Uhr // DAZ, Berlin
Lina Bo Bardi: Together ehrt die italienische Architektin (1914-1992), die 1946 gemeinsam mit ihrem Mann, dem Architekten, Kunstkritiker und -sammler Pietro Maria Bardi, nach Brasilien zog und dort ein großes Werk hinterlassen hat. Die Ausstellung zeigt Bo Bardis Fähigkeit, sich auf die vielfältigen Aspekte einer fremden Kultur einzulassen und diese für die eigene Arbeit einzusetzen.
Dabei ist Lina Bo Bardis Weg in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Sie stammt aus einem liberalen Elternhaus, das ihr ein für junge Frauen damals unübliches Architekturstudium ermöglicht; sie arbeitet mit Gio Ponti in Mailand zusammen - als Architektin und als Autorin für die Domus; sie ist geprägt durch die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs - ihr Atelier wird zerstört, sie sympathisiert mit dem Widerstand. Die Frustration über die danach zur Macht kommenden konservativen Kräfte treiben sie und ihren Mann in das neue Land, das er bereits kennt und sie zu ihrer gemeinsamen Heimat macht. Die Haltung, die Lina Bo Bardi hier entwickelt, zeugt von einem zutiefst humanistischen Gestaltungsverständnis, das die Potentiale aller Menschen einbezieht. Während Pietro hier das Kunstmuseum in São Paolo mitgründet und danach leitet, wird Lina hier Wohnhäuser und Kulturbauten planen. Beiden geht es um einen neuen, offenen Zugang zu Kunst und Kultur.
In der Ausstellung interpretieren unter anderem die Künstler Madelon Vriesendorp und Tapio Snellman die Arbeit der italienisch-brasilianischen Architektin neu und ermöglichen deren direkte Erfahrung durch eine Art Reenactment. Die Fotografin Ioana Marinescu zeigt in ihren Bildern nicht nur das Wohnhaus von Lina Bo Bardi, die Casa de Vidro (Glashaus), sondern auch die Kunstwerke und Gegenstände (von Spielzeug und Muschelschalen bis hin zu verfremdeten Objekten), die Bo Bardi sammelte - und mit denen sie lebte.
Kuratorin von Lina Bo Bardi: Together ist die argentinische Architektin Noemí Blager. Ermöglicht wird die Ausstellung vom italienischen Designhersteller Arper, der heute den Bowl Chair in limitierter Auflage produziert.
Zur Eröffnung der Ausstellung sprachen die Kuratorin des Projekts, Noemí Blager, Matthias Böttger, künstlerischer Leiter DAZ, und Marco Benvegnù, Brand Manager Arper.
Lina Bo Bardi: Together
Bowl Chair
Arper
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Foto: Ausstellungseröffnung im DAZ © Schnepp · Renou
Foto: Ausstellungseröffnung im DAZ © Schnepp · Renou
Foto: Von Assemble gestaltete freistehende Elemente stellen verschiedene Objekte, Projektionen und Fotos aus © Schnepp · Renou
Foto: Texturen des SESC Pompéia sind in einer fortlaufenden Slideshow zu sehen © Schnepp · Renou
Foto: Tapio Snellmans Filme erkunden Strukturen, Farben, Klänge und das Leben im SESC Pompéia (São Paulo) und verweisen auf Parallelen zur Stadt Salvador de Bahia © Schnepp · Renou
Foto: In von Vriesendorp geleiteten Workshops im Museum Solar do Unhã entstanden Objekte, die sie mit eigenen, von brasilianischer Populärkultur inspirierten Arbeiten sowie Artefakten brasilianischer Kunsthandwerker kombiniert © Schnepp · Renou
Foto: Begleitet wird die Ausstellung von drei Prototypen des heute vom italienischen Unternehmen Arper produzierten Bowl Chairs © Schnepp · Renou
Foto: Fotografien von Ioana Marinescu und ein weiterer Film von Tapio Snellman gewähren einen Blick in die intime Welt des Glass House – Lina Bo Bardis Privathaus in São Paulo © Schnepp · Renou
Foto: Die Kuratorin der Ausstellung Noemí Blager © Schnepp · Renou
Foto: Gespräch mit der Kuratorin Noemí Blager © DAZ
Foto: Gespräch mit der Kuratorin Noemí Blager © DAZ