Vernissage & Vortrag // Postamt am Hauptbahnhof // An der Weide 50c // 13. Februar 2012 // 19 Uhr
Zur Vernissage spricht Matthias Böttger (raumtaktik / Kurator DAZ)
Am Montag 13. Februar 2012 öffnet die von Studierenden der School of Architecture Bremen entworfene, gebaute und betriebene Galerie mit einer Doppelausstellung ihre Pforten. Die beiden Ausstellungen befassen sich mit sozialräumlichen Konfliktfeldern. Zum einen, allgemein auf Bundesebene, zum anderen, konkret auf lokaler Ebene an Bremer Beispielen.
KONFLIKTRAUM BRD
Der öffentliche Raum in europäischen Städten zeigt sich in jüngster Zeit verstärkt als Spiegelbild gesellschaftlicher Spannungen. Nach dem gewaltsamen Tod des 29-jährigen Mark Duggan im vergangenen Sommer standen London und viele britische Großstädte für Tage in Flammen. Wie ist es in dieser Sache um Deutschland bestellt? - Studierende der School of Architecture Bremen haben Konfliktfelder erforscht, die im gesamten Bundesgebiet als wiederkehrende Phänomene auftreten: Was ist Gentrifizierung, wo und warum brennen Autos, nimmt die Gewalt in U-Bahnen tatsächlich zu oder ist sie ein mediales Phänomen, wo liegen die historischen Wurzeln von Protestbewegungen wie die gegen Stuttgart 21 oder weshalb und wo gibt es in Deutschland polizeilich definierte Gefahrengebiete, in denen die Bürgerrechte eingeschränkt sind? - Das sind einige der Fragen, mit denen sich KONFLIKTRAUM BRD befasst. Die Ausstellung bietet keine Lösungen, sie zeigt Deutschland als Karte sozialer Konflikte und bietet ein neutrales Fundament für die dringend erforderliche Diskussion darüber.
NEUE HEIMATEN
Die gefeierte Renaissance der Stadt wirft einen dunklen Schatten auf die Randlagen zwischen Kernstadt und Speckgürtel. Nirgendwo sammeln sich die vermeintlichen Verlierer und sozial Schwachen stärker als dort. - Auch in Bremen: In der Grohner Düne, am Lüssumer Ring, im Schweizer Viertel, in Kattenturm oder am Sacksdamm. Die Wohnbedingungen und das Wohnumfeld sind zum Teil skandalös. Besonders dort, wo die Bestände privatisiert wurden und sich in den Händen von fontbasierten Kapitalgesellschaften befinden. Dabei wissen wir, dass das Gut Wohnen in diesen Quartieren und unser Umgang damit die Entwicklung unserer Stadtgesellschaften maßgeblich bestimmen wird. Denn, hier wächst die demografische Ressource unserer überalterten Gesellschaft heran. Was können Architekten in diesen Situationen tun, gibt es überhaupt architektonische Mittel, um die drängende Soziale Frage zu beantworten? - Studierende der School of Architecture Bremen haben die lokalen Konfliktfelder untersucht. Sie machen die Spannungen zwischen den Akteuren sichtbar und skizzieren Konzepte für NEUE HEIMATEN in Bremen.